Soso, eine Gesichtsreinigungsbürste sollte es also sein. Der neueste Schrei , das Wundermittel für jedes gängige Gesichtshautproblem wie große Poren, kein gesunder "Glow", aber dafür zuviel Glanz innerhalb der T-Zone, Pickelchen, Fältchen, usw.
Ich darf vorwegschicken, dass ich mittlerweile drei verschiedene Gesichtsreinigungsbürsten in drei verschiedenen Preissegmenten ausprobiert habe:
Die von Olaz für circa 25 Euro.
Die von Braun (mit austauschbarem Aufsatz zum Entfernen von Gesichtshaaren) für circa 45 Euro.
Und die von Philips, die zumindest nach meinem Ermessen am designtesten daherkommt. Ich bekam sie im "Sale" für etwa 111,00 Euro.
Was bekomme ich für mein Geld?
Eine mehr oder weniger hochwertige Schachtel mit dem Gerät an sich, einem Reinigungsaufsatz für normale Haut und der entsprechenden Ladestation. Außerdem die Anleitung (unnötig) und einem Deckel zum Abdecken des Aufsatzes und den Transport für unterwegs.
Wie wirkt's?
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Bürste einen guten Job macht. Ich habe die Variante mit nur einer Geschwindigkeitsstufe ausprobiert und diese reicht völlig - streng genommen ist die 1. Stufe von Phillips genau so schnell wie die schnellste (also 2.) Stufe von Olaz und auch Braun.
Der Bürstenaufsatz für normale Haut ist nicht zu weich und nicht zu hart, also genau richtig. Die weiteren Kosten für diverse Aufsätze sind allerdings ganz schön happig: Bis zu 25 Euro würde man im Geschäft (wenn man denn noch einkaufen würde) pro Aufsatz zahlen, der natürlich regelmäßig ausgetauscht sein will.
Das Gerät ist - im Gegensatz zu dem von Braun für 45 Euro - angenehm leise und erinnert Leute, die draußen vor der Badezimmertür warten, audiovisuell zumindest nicht allzu sehr an einen Vibrator oder etwas ähnlich eventuell peinlich Wirkendes.
Die Wirkung ist... Ja, okay. Man darf keine Wunder erwarten. Ich habe die Bürste jetzt etwa 8 Wochen in täglich zweimaligem Gebrauch und mit etwas Einbildung könnte es sein, dass sich die Poren um die Nase herum minimal verkleinert haben, aber sicher bin ich mir nicht.
Morgens aber finde ich die Bürste mittlerweile unverzichtbar: Ich habe das Gefühl, dass ich schneller wach aussehe als sonst. Also, unmittelbar NACH der Nutzung versteht sich. Das liegt eventuell an dem gut durchbluteten Areal unter den Augen - und das ist etwas, das bei den anderen beiden getestet Geräten absolut unmöglich war: Braun hatte so hatte Borsten, dass ich das Gefühl hatte, ich mache mir damit die dünne Haut unter den Augen kaputt - und Olaz' Bürsten sind so mild wie diese Zahnbürstenköpfe von Sensodyne, dass man es eigentlich gleich lassen kann.
Das Gefühl der ersten Nutzung ist jedenfalls super und ungefähr vergleichbar mit dem Gefühl, das man hat, wenn man seine Zähne zum ersten Mal mit einer elektrischen Zahnbürste putzt. Also: Gefühlt sauberer als vorher, aber man weiß nicht so recht, warum.
Die Ladestation ist ein Reinfall. Erstens neige ich grundsätzlich dazu, das Gerät falsch herum reinzustellen, sodass die Ioden zum Laden nicht da ansetzten, wo sie es sollten. Man muss also justieren und kann das Gerät nicht einfach so blind reinsetzen. Zweitens ist es wackelig, instabil und sieht aus wie billiger Modeschmuck. Und drittens ist der Bürstenkopf am nächsten Morgen noch immer nass, was mich ein bisschen an der Hygiene zweifeln lässt.
Sind's die über 100,00 Euro wert?
Jein. Was die Optik im Badezimmer anbetrifft erinnert dieses Gerät meines Erachtens nach durchaus an einen stylischer Vibrator, den man so ja eigentlich nicht offen rumliegen lässt. Trotzdem ist es unter denen, die es momentan so auf dem Markt zu kaufen gibt, noch eines der hübscheren Modelle. Und: Es ist leise.
Die Wirkung ist okay, kein Wunderding, aber wesentlich besser als Olaz und Braun im niedrigeren Preissegment, zumindest was die Durchblutung der Augenpartie angeht - also da, wo man schnell müde oder zerknautscht aussieht.
Die Akkulaufzeit ist super - zweimal tägliche Nutzung für die Dauer von einer Woche war kein Problem, das Gerät zum Aufladen dafür ein Reinfall.
Der Timer ist so-lala. Angeblich 60 Sekunden, also drei mal 20 Sekunden für je eine Wange und Nase+Stirn+Kinn zusammen. Ich benutzte sie immer doppelt so lange und bearbeite auch das Kinn, die Nase und die Stirn je 20 Sekunden lang.
Bleibt noch die Kappe zum Abdecken: Mies. Sie geht immer wieder ab und auch der Transport des Gerätes im Kulturbeutel auf Reisenwird dadurch nicht einfacher, ist doch der Bedienknopf nach wie vor frei und schaltet sich schon bei leichtem Druck alleine an. Ein Bisschen Druck auf der Reisetasche also und das Gerät ist mit Pech bei Ankunft leer. Hier wäre ein Plastikcase sicher sinnvoller gewesen.
Meine Rede, kurzer Sinn: Kann man haben, muss man aber nicht. Ein nasser Waschlappen aus Frottee erfüllt sicherlich einen ähnlichen Zweck, auch, wenn er dabei nicht ganz so gut aussehen mag...
Letztlich lautet mein Urteil aufgrund der leisen Bedienung, der langen Aklulaufzeit und der angenehmen Borstenbeschaffenheit trotzdem:
1. Philips
2. Olaz
3. Braun
Diese Produktbewertung entstand unentgeltlich und in meiner Freizeit. Ich hoffe, dass Euch diese Rezension weiterhelfen konnte. :)
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